Lüftung
Warum ist richtiges Lüften so wichtig?
Mehr als 90% unserer Lebenszeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Neue Baustoffe, moderne Anstriche, Zentralheizungen und dichte, gut dämmende Fenster führen zu einem veränderten Raumklima. In den Wohnungen entsteht „dicke Luft“, ein Gemisch aus Umweltschadstoffen oder Wohngiften: Kohlendioxid und Wasserdampf aus der Atemluft, Zigarettenrauch, Reinigungsmittel, Ausdünstungen aus Möbeln, Teppichen, Farben, u. a.
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Manuelle Lüftungssysteme – Bedarfsgeführte Wohnungslüftung Optimale Raumluftqualität und Energieeffizienz
Bedarfsgeführte Wohnungslüftung
Optimale Raumluftqualität und Energieeffizienz
Viele Wohngifte werden durch den Geruch nicht wahrgenommen, können aber durch richtiges Lüften beseitigt werden.
Die Wohnungslüftung hat im Wesentlichen zwei Funktionen:
- eine saubere Raumluft und
- die Regulierung der Luftfeuchtigkeit
Empfohlenes Raumklima
Raum | empfohlene Temperatur | *relative Luftfeuchte |
---|---|---|
Wohnzimmer | 20 – 23 °C | 46 % |
Schlafzimmer | 17 – 20 °C | 55 % |
Küche | 17 – 20 °C | 53 % |
Bad | 20 – 23 °C | 46 % |
WC | 16 – 19 °C | 59 % |
Flure / Treppenhäuser | 15 – 16 °C | 66 % |
* Bauteiloberflächentemperatur 12,6°C bei 80% rel. Luftfeuchtigkeit
absoluter Wasserdampfgehalt von 8,8 g/m3.
Welche Folgen hat falsches Lüften?
Ungenügendes bzw. falsches Lüften über einen längeren Zeitraum ist häufig die Ursache für Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
Schimmel ist nicht nur unansehnlich und schädigend für die Bausubstanz, sondern auch in hohem Maße gesundheitsschädlich für Personen, welche sich dauerhaft in diesen Räumen aufhalten.
Oft sind Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwächen ihre Folge.
Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Bei Abkühlung steigt unter sonst gleich bleibenden Bedingungen der relative Feuchtegehalt der Luft stetig an. Wird der Sättigungswert erreicht bzw. überschritten, fällt der Überschuss als Kondensat aus (z. B. beschlagene Fenster
oder Spiegel im Bad).
Lüftungstipps
Immer Stoßlüften, d. h. die Fenster kurzzeitig (5 – 10 Minuten) weit öffnen. Kippstellung ist wirkungslos und vergeudet Energie. Möglichst mehrfach am Tag, mindestens jedoch morgens und abends Stoßlüften. Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden. Je kälter es draußen ist, desto kürzer kann gelüftet werden.
8 wichtige Regeln zur Lüftung
- Die Heizung auch bei Abwesenheit nie ganz ausstellen. Ständiges Auskühlen und Wiederaufheizen ist teurer als das Halten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur.
- Behalten Sie die Feuchtigkeit mit einem Hygrometer im Blick. Mehr als 65 % Luftfeuchtigkeit sollten im Haus nicht herrschen, Werte unter 35 % sind ebenfalls ungesund.
- Innentüren von unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten.
- Nicht von einem Zimmer in ein anderes, sondern immer nach draußen lüften
- Große Mengen Wasserdampf (z. B. durch Kochen oder Baden) sofort nach draußen ablüften. Die Zimmertür geschlossen halten, damit sich der Wasserdampf nicht in den übrigen Räumen verteilt.
- Muss Wäsche in der Wohnung getrocknet werden, öfter lüften.
- Große Schränke ca. 5 cm von Außenwänden wegstellen.
- Besonders bei neuen Fenstern häufiger lüften als früher.